Warum wir das Kaltverfahren verwenden

Häufig werden wir gefragt, wie wir eigentlich unsere Seifen herstellen. Wir stellen unsere handgemachte Seife nach der ältesten Art der Seifenherstellung her - dem sogenannten Kaltverfahren. Beim traditionellen Kaltverfahren handelt es sich um eine sehr schonende Art der Seifenherstellung, die viele der wertvollen Inhalte unserer Inhaltsstoffe bewahrt und für eine besonders pflegende Seife sorgt. Diese Art der Seifenherstellung ist sehr arbeits- und zeitaufwändig. Belohnt wird man im Gegenzug mit einer wunderbar pflegenden Seife, die deiner Haut gut tut.

Das Wichtigste in Kürze:
- Das Kaltverfahren ist die älteste Art der Seifenherstellung (bereits die Sumerer um 2500 vor Christus stellten so ihre Seifen her)
- Beim Kaltverfahren findet der Prozess der Verseifung nach Zugabe von Natronlauge zu Fetten und Ölen bei relativ niedriger Temperatur statt (daher der Name 'Kaltverfahren')
- Die Seifen sind besonders hochwertig, da sie auf die Haut wirkende Stoffe wie feuchtigkeitsspendendes Glycerin enthalten
- Einziger Nachteil dieses Herstellungsverfahrens: Arbeits- und Zeitaufwand (die Seifen müssen nach der Herstellung für mindestens vier Wochen 'reifen')

Geschichte der Seifenherstellung

Die Geschichte des Seifensiedens geht weit zurück, die ältesten Rezepturen sind von den Sumerern um 2500 vor Christus überliefert. Die Zutaten bestanden aus Ölen und Pottasche. Diese Pottasche entstand durch Verbrennungsvorgänge, wahrscheinlich durch Verbrennen von Dattelpalmen. Die Mischung aus Ölen und Pflanzenasche verwendeten die Sumerer vor allem als Heilsalbe.

Erst die Römer entdeckten ab dem zweiten Jahrhundert nach Christi, dass die Mischung auch eine Reinigungswirkung hatte. Die Gewinnung von festen Seifenstücken gelang den Arabern durch langes Kochen der Öle mit Pottasche in einer Lauge.

Zunächst galt Seife als Luxusartikel und war dem Adel vorbehalten. Erst der Chemiker, Arzt und Fabrikant Nicholas Leblanc entwickelte ein fabrikmäßiges Verfahren zur Gewinnung von Soda, das sogenannte Leblanc-Verfahren. Das war der Türöffner für die Massenproduktion von Seife aus Fetten, Ölen und Soda.

Seifenherstellung nach dem Kaltverfahren

Viele Schritte sind nötig, um eine Seife nach dem Kaltverfahren herzustellen. Das Grundprinzip ist dabei immer das Gleiche: Öle und Fette werden durch Zugabe einer wässrigen Lösung von NaOH (Natriumhydoxid bzw. Ätznatron) zu Seife 'verseift'. Dabei wird eine Verseifungsreaktion ausgelöst, bei der der sogenannte Seifenleim entsteht. Er bildet die Basis für unsere handgemachten Seifen und kann in Seifenformen gegossen werden (siehe Foto). Die Seife wird anschließend mit Handtüchern abgedeckt und 'schlafen' gelegt. Nach ungefähr 24 Stunden kann die Seife aus der Form genommen werden und in Einzelstücke geschnitten werden.

Die Seife muss anschließend mindestens vier Wochen an der Luft 'reifen', bis sie einsatzbereit ist. Durch den Reifeprozess verliert die Seife an Flüssigkeit und wird milder zur Haut. Sie wird anschließend noch verpackt und etikettiert. Fertig ist eine wunderbar pflegende und umweltfreundliche Seife.

Unser Fazit:

Das Kaltverfahren sorgt für eine wunderbar pflegende Seife mit viel feuchtigkeitsspendendem Glycerin. Das Herstellungsverfahren ist bei Unternehmen beliebt, die genügend Zeit haben und ein sehr hochwertiges Produkt herstellen wollen.