Kaltverfahren und Gießseife

Bei der Seifenherstellung kann zwischen dem sogenannten Kaltverfahren und der Gießseife unterschieden werden. Mit beiden Verfahren kann pflegende Seife hergestellt werden.

1. Kaltverfahren

Das sogenannte Kaltverfahren ist die älteste Art der Seifenherstellung. Bereits die Sumerer um 2500 vor Christus stellten damit die ersten Seifen der Menschheit her. In unserem Onlineshop bieten wir feine handgemachte Seifen an. Alle unsere Seifen zeichnen sich durch den gewissen Blick ins Detail aus. Auch eine kleine aber feine Auswahl an Naturseifen findest du bei uns. Hier erfährst du mehr über die Geschichte der Seifenherstellung.

WAS SIND DIE VOR- UND NACHTEILE VOM KALTVERFAHREN?

Die Vorteile des Kaltverfahrens sind:

  • traditionelle und älteste Art der Seifenherstellung
  • hervorragende Pflegeeigenschaften
  • ausgeprägte Schaumbildung

Zwei wesentliche Nachteile sind:

  • Die Seife benötigt sechs Wochen Zeit zum "Reifen"
  • Nicht geeignet für spontane, kurzfristige Aufträge bei unseren individuellen Seifen

Wie wird Seife im Kaltverfahren hergestellt?

Viele Schritte sind nötig, um Seife nach dem Kaltverfahren herzustellen. Das Grundprinzip ist dabei immer das Gleiche: Feste und flüssige Öle werden mithilfe einer wässrigen Lösung von NaOH (Natriumhydroxid) in Wasser miteinander in Kontakt gebracht. Dadurch wird eine Reaktion ausgelöst, bei der der sogenannte Seifenleim entsteht. Er bildet die Basis für unsere handgesiedeten Seifen. Hier kannst du mehr über die Chemie der Seifenherstellung erfahren. Wenn du ganz genau erfahren möchtest, wie unsere handgesiedeten Seifen entstehen, lade ich dich dazu ein, unser Video anzusehen. Dort zeigen und erklären wir dir jeden einzelnen Schritt zur Herstellung einer Wassermelonen-Seife. Du wirst sehen: In unseren handgesiedeten Seifen steckt viel Arbeit.

2. Gießseife

Die Gießseife wird auch Glycerinseife genannt und nach dem sogenannten Melt & Pour Verfahren hergestellt (von engl. "melt" schmelzen und "pour" gießen). Bei der Gießseife handelt es sich um eine Rohseife, die einschmelzbar und leicht zu verarbeiten ist. Im Handel verfügbar sind oft 1kg Blöcke an Rohseife. Es kann zwischen der transparenten und opaken (undurchsichtigen) Gießseife unterschieden werden. Die transparente Gießseife besteht meist zu einem hohen Anteil aus Aloe Vera und ist speziell für das Einfärben von transparenter Seife gedacht. Opake Gießseife sorgt wiederum für einen edlen, natürlichen Look bei weißer Seife. Das Zusammenspiel beider Varianten ermöglicht dem Seifensieder viele Gestaltungsmöglichkeiten bei der Seife. Im Handel sind viele verschiedene Gießformen erhältlich, sodass der Fantasie freien Lauf gelassen werden kann.

Was sind die Vor- und Nachteile von Gießseife?

Die Seife zeichnet sich durch eine Reihe an Vorteilen aus:

  • Glycerinseife lässt sich hervorragend gießen und formen
  • Die Seifenmasse nimmt sehr gut Duft auf
  • Die Seife pflegt gut
  • Geeignet für spontane, kurzfristige Kundenaufträge bei unseren individuellen Seifen, da die Reifezeit entfällt

Ein wesentlicher Nachteil der Glycerinseife ist:

  • Die Seife neigt dazu Feuchtigkeit anzuziehen und muss daher trocken gelagert werden

WIE WIRD SEIFE NACH DEM MELT & POUR VERFAHREN HERGESTELLT?

Zuerst wird die benötigte Menge an Seifenmasse von dem Block an Rohseife abgeschnitten. Die Seife wird in einem Behälter in der Mikrowelle geschmolzen. Je nach Seife werden dann Farb- und Duftstoffe dazugegeben. Die fertige Seifenmasse wird anschließend in Gießformen gegossen und kühl gestellt. Nach ungefähr einer halben Stunde kann die fertige Seife dann vorsichtig aus den Gießformen genommen werden.