Warum wir kein Palmöl verwenden

Palmöl ist eigentlich ein tolles Öl für die Herstellung von festen Seifen. Trotzdem verzichten viele Seifenmanufakturen - wie auch wir - auf die Verwendung von Palmöl in ihren Seifen. Das tropische Öl ist aus ökologischer Sicht bedenklich. Doch eigentlich ist es ein wunderbarer Inhaltsstoff für feste Seifen, da er für eine besondere Festigkeit der Seife sorgt. Eine rein negative Betrachtung des Palmöls wäre daher nicht richtig. Wie alles im Leben hat auch Palmöl seine Vor- und Nachteile. Aber mehr dazu später in unserem Artikel :)

INCI: Elaeis guineensis

Das Wichtigste in Kürze
- Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen
- Palmöl steht wegen des großflächigen Anbaus der Palmölplantagen stark in der Kritik
- oft wird abgeraten Palmöl in Kosmetik und im Alltag zu verwenden
- und das obwohl Palmöl für eine hohe Festigkeit von Seifen sorgt
- Palmöl ist ein besonders preiswertes festes Öl
- Augrund seines niedrigen Preises ist es das am meisten verwendete Öl der Industrie
- Palmöl findet sich in zahlreichen Lebensmitteln und in Kosmetika

In diesem Artikel möchten wir dir näher erläutern, was Palmöl ist, woher es kommt und warum es in der Kritik steht.


Gut zu wissen: Wir ersetzen Palmöl durch hochwertige BIO-Kakaobutter in unseren handgemachten Seifen, um eine vergleichbare Festigkeit der Seife zu erreichen. So können wir auf Palmöl verzichten.

Woher kommt Palmöl und wie wird es gewonnen?

Die Ölpalme ist ein tropisches Gewächs, das ursprünglich in Afrika beheimatet war. Heutzutage wird sie aber auch in den tropischen Gebieten Amerikas und in Südostasien kultiviert. Palmöl wird durch Auspressen aus dem Fruchtfleisch der Früchte der Ölpalme gewonnen. Die Ölpalme erreicht eine Höhe von bis zu 20 m und trägt nach 4 Jahren erstmalig ca. 50 Früchte. Die Bündel enthalten bis zu 2000 Einzelfrüchte, mit einem harten Kern, der von weichem Fruchtfleisch (Ölgehalt 40-65 %) umgeben ist. Aus den Kernen wird das Palmkernöl gewonnen.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Palmöl für Kosmetik

Palmöl hat einen hohen Anteil an der langkettigen gesättigten Palmitinsäure. Mit einem Fettanteil von über 44 % macht sie den großten Anteil der Fettsäurezusammensetzung aus. Palmitinsäure unterstützt die natürliche Hautbarriere und schützt so die Haut vor äußeren Einflüssen. Palmöl enthält auch viele Antioxidantien, die vor freien Radikalen schützen und dem Körper helfen, Infektionen abzuwehren. Es ist als Öl also eigentlich sehr gut für die Herstellung von Seifen geeignet - wenn da nicht die ökologischen Probleme wären...

Palmöl unterscheidet sich vom Palmkernöl, welches einen hohen Anteil an Laurinsäure enthält.

Die Palmölproblematik

Die Palmölpalme benötigt tropisches Klima, um zu gedeihen. Augrund der hohen Nachfrage nach Palmöl - insbesondere von der Industrie - wird viel tropischer Regenwald abgeholzt, um den nötigen Platz für Palmölplantagen zu schaffen. Damit gehen bekannte Probleme einher, wie z. B. Artensterben, Klimaprobleme und Ausrottung indigener Kulturen, deren Lebensräume zerstört werden.

Der komplette Verzicht auf Palmöl ist für die (kosmetische) Industrie schwierig, da das Öl preiswert ist und Produkten eine feste Konsistenz gibt. Eine Möglichkeit besteht darin, das Palmöl von ökologisch und nachhaltig gepflanzten Palmen zu beziehen. Alternativ kann das Palmöl auch durch andere, teurere Inhaltsstoffe ersetzt werden - wie z. B. durch Kakaobutter. Für diesen Weg haben wir uns bei unserer handgemachten Seifen entschieden. Die handgemachte Seife vom Seifenfeestore ist komplett frei von Palmöl :)

Unser Fazit: Palmöl - ja oder nein?

Die Faktenlage für Palmöl ist wie folgt: Palmöl ist preiswert, leicht zu verarbeiten und pflegt trockene Haut. Die (kosmetische) Industrie liebt Palmöl, weil es kostengünstig ist und Produkten eine feste Konsistenz gibt. In vielen Dingen des täglichen Lebens findet sich Palmöl - so auch in Nuss-Nougat-Cremes und Süßigkeiten. Viele Verbraucher und Verbraucherinnen sind sich wahrscheinlich nicht direkt bewusst, dass sie jeden Tag eine Menge Palmöl konsumieren.

Für die Seifenherstellung ist Palmöl eigentlich ein tolles Öl. Es gibt der Seife eine schöne Festigkeit und macht auch bei der Verseifung keine Probleme. Bedenklich ist jedoch der ökologische Aspekt bedingt durch die Abholzung des Regenwaldes. Da uns Nachhaltigkeit sehr am Herzen liegt, haben wir uns deshalb dazu entschieden, kein Palmöl in unseren Seifen zu verwenden. Wir möchte auch kein Palmöl aus nachhaltig gepflanzten Palmen verwenden - Palmöl bleibt schließlich Palmöl. Als Ersatz verwenden wir teurere BIO-Kakaobutter, die in höheren Anteilen in der Seife eine vergleichbare Festigkeit geben kann wie Palmöl.

Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass unser persönliches Fazit ausgewogen ausfällt. Die Entscheidung für und gegen Palmöl hat auch viel mit persönlichen Präferenzen zu tun. Per se schlecht ist Palmöl nicht. Durch die Verwendung von alternativen Inhaltsstoffen - wie in unserem Fall BIO-Kakaobutter - kann die Palmölproblematik elegant umschifft werden.