Seife selber machen und verkaufen

Wie alles begann: Ich schenkte meinem Sohn 2019 zu Weihnachten ein Buch über Seifensieden und die nötigen Zutaten für die Herstellung einer handgesiedeten Seife.

Unvergessen, wie wir beide am zweiten Weihnachtstag in unserer Küche standen und den Seifenleim aus Natronlauge, Kokosöl und Kakaobutter herstellten. Nach der Zugabe der Natronlauge zu den geschmolzenen Ölen rührten und rührten wir, bis der Arm schmerzte.
Dann kam die Erleuchtung: Ein Mixer musste her und siehe da, aus dem flüssigen Seifenleim wurde allmählich ein „Seifenpudding“. Ehrlich gesagt, dachten wir beide nicht, dass daraus eine Seife entsteht- und am nächsten Morgen stieg die Spannung: Wir holten die Seife aus ihrem „Schlaf“ und welch Wunder, die Seife war fest, hatte eine Lilafärbung und roch nach Lavendel. Und schäumte, was für ein Erlebnis!
Das war der Grundstein für den Seifenvirus, der mich erfasst hat.
Ab da ging es los: Rohstoffe, Silikonformen, Schneidewerkzeuge, Duftstoffe und Farbstoffe wurden nach und nach angeschafft und ich wurde ein guter Freund von DIY-Videos, die verschiedene Techniken vorstellten. Die Kreativität, die ich mit einer handgesiedeten Seife, anwenden konnte, gefiel mir und ich beschloss, ein Gewerbe anzumelden.

Das war sozusagen der erste Weg weg vom Hobby- hin zum Business. Wie es dann immer so ist, zieht der Gewerbeschein viele Dinge mit sich, die mir nicht immer so klar waren.

Eine Seifenzertifizierung musste her und ich habe mir lange überlegt, mit welchen Zutaten ich in das Rennen gehe. Viele Probedurchläufe halfen mir bei meiner Entscheidung und ich bin bis heute noch froh über meine Wahl der Öle: Kokosöl, Olivenöl, Kakaobutter und Sheabutter.
Nach der Seifenzertifizierung arbeitete sich mein Sohn in den Aufbau unserer Website ein und es war eine Heidenarbeit: Ich habe vorher von Seo-Optimierung, Consent-Manager, Cookie-Crawler noch nie etwas gehört und ich muss sagen, chemische Formeln sind mir bis heute noch lieber…
Neben dem Online-Verkauf musste ich auch noch Seife herstellen, die ersten Kundenaufträge annehmen, Korrespondenzen führen, Preislisten berechnen, mir Gedanken über eine möglichst nachhaltige Verpackung machen. Und, und, und.
Allmählich begriff ich, dass die Seifenproduktion nicht mehr zu meiner Hauptaufgabe gehörte. Das Gute daran ist, dass ich mit diesen Aufgaben wachse und ich mich einarbeiten konnte. Vor einem Jahr hätte ich wohl noch verständnislos Kopf geschüttelt.
Mittlerweile bin ich vom ersten Seifenbusiness-Level in den fortgeschrittenen Bereich aufgestiegen: Neue Geräte mussten her, insbesondere ein 2 kg schwerer Mixer, der mir das Vermischen von mehreren kg Seifenleim erleichtert. Ich bin sehr gut mit vielen besonderen Formen ausgerüstet und wappne mich saisonal mit vielen kreativen Ideen. Hier schließt sich wieder der Kreis: Ich arbeite auch mit großen Mengen Seifenleim immer noch mit viel Spaß und immer noch bleibt der spannende Moment, wenn die Seife aus der Form geholt wird.
Bis dahin alles richtig gemacht, denke ich.
Jetzt bin ich auch gewappnet für große Mengen! Kein Hobby mehr- oder für meine Ex-Kollegin immer so schön sagt: Bau dein Seifenimperium auf! Liebe Kathrin, möge die Macht mit mir sein!!

1 Kommentar


  • Heike Kuckmeyer

    Liebe Frau Wiedmann,
    fast ähnlich ist es mir auch gegangen, nur dass mein Sohn der Impulsgeber war. Um das Hobby nicht aufgeben zu müssen, weil die Vorräte immer mehr werden und ich nicht alles verschenken kann, musste eine Idee her. Jetzt habe ich ein Gewerbe angemeldet und bin auch mit einem Labor in Kontakt, das eine Seifenprüfung durchführt. Wie haben Sie das mit der Kosmetikverordnung geregelt, wenn ich mal fragen darf. Auch eine CPNP Anmeldung scheint erforderlich zu sein. Könnten Sie mir da vielleicht einen Tipp geben, ich möchte eher in hiesigen Hofläden und auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen, nicht in erster Linie übers Internet. Ich wäre für jeden Tipp dankbar.
    Mit herzlichen Grüßen
    Heike Kuckmeyer


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